Symbiose Trauma mit der Mutter – wie du mit Anliegen Aufstellen aus der Verstrickung herausfindest und gesunde Beziehung lebst

Trauma verstehen | 2 Kommentare

Verstrickungen erkennen wir meist an großen Schwierigkeiten in Beziehungen, oft sogar Abhängigkeiten und der dazugehörige Schmerz von Drama. Zu schnell und zu oft sind wir beim anderen und gleichzeitig geht’s uns gar nicht gut dabei.

Das Symbiose Trauma mit der Mutter verstehen & lösen lernen

Das Symbiose Trauma ist wohl die häufigste Trauma-Folge, die sich zeigt, und sehr oft mit der Mutter, aber natürlich auch mit dem Vater und anderen nahen Bezugspersonen. Ich bleibe heute mal bei der Mutter, weil es die primäre Bindungsperson ist (und je nach Einzelfall und wie du aufgewachsen bist, kann es sich natürlich anders verhalten).

Eine Symbiose bedeutet eine ganz enge Bindung, mit dem Gefühl: „alleine nicht leben zu können“.

Dahinter und darunter steht eine Bindungsverletzung, oft auch gekoppelt mit verwirrten, ja auch wütenden und angstvollen Zuständen. Extreme Selbstaufgabe, Aufopferung, Retter-Rollen gehören genauso dazu, wie eigenes „Täterverhalten“. Das Thema ist sehr komplex, und ich fang jetzt einfach mal an – wenn dich etwas triggert, sehr aufregt, oder berührt, bitte sorge gut für dich und hol dir gegebenfalls kompetente Unterstützung.

Symbiose-Trauma und bindungsfördernde Anliegen-Aufstellungen aus meinem Praxis Alltag:

Ich habe es unzählige Male in den Anliegen Aufstellungen mit inneren Anteilen, die ich begleite, erlebt. Übrigens auch online, über Zoom und manchmal auch nur übers Telefon, es gibt viele Wege, um aus der Symbiose gut herauszufinden.

Wenn Klientinnen u. Klienten eine Aufstellung mit Sätzen/Anliegen wie:

  • Wie kann ich in meiner Beziehung mich entspannter und glücklicher fühlen?
  • Warum verliere ich mich bei meinem Partner?
  • Wie kann ich die Angst verlassen zu werden endlich loslassen?
  • Warum werde ich meinem Kind gegenüber so wütend?
  • Woher kommt dieses Gefühl von Einsamkeit in mir?

Um nur einen kleinen Teil zu nennen. Wir arbeiten in dieser Methode mit den einzelnen Wörtern, d.h. wenn du online auf der anderen Seite von Zoom (manchmal auch Telefon) sitzen solltest, machst du bei die Aufstellung bei dir daheim (mit Figuren, Tieren…), und bei mir im Beratungs-Raum mit den Stofftieren von mir, als deine Stellvertreter (und manchmal fühl ich mich auch noch ein!).

Wir fangen mit einem Wort an, wie z.b. Beziehung, oder entspannt, oder verlieren oder dem „ich“.

Ganz oft zeigt sich dann in einem der Wörter (symbolisch die Anteile), vor allem ganz oft im „ich“ oder „mich“ oder auch die „Angst“: dass da dann vielleicht ein Anteil kommt, der nicht du selbst bist. Dies ist einfach durch diese Methode, und meine kompetente, langjährige, einfühlsame Erfahrung, und deiner eigene Wahrnehmung: nein, das bin ich nicht wirklich – sehr schnell sichtbar!

Oft finden sich dann in den Wörtern / Anteilen aus dem Anliegensatz (Methode von Prof. Franz Ruppert aus München / Dagmar Strauß – Au) tatsächlich entweder die Mutter oder sogar manchmal auch die Großmütter (oft sogar in Kriegssituationen, dazu aber an anderer Stelle nochmal mehr).

Symbiose-Trauma: Was tun – wenn die Mutter im eigenen „ich“ oder „Angst“ auftaucht?

Erstmal ist dies schon eine fühlbare, wertvolle Erkenntnis, die wir gemeinsam, achtsam wertschätzen. Ganz oft fühlen wir, als Folge von so einer Symbiose uns extrem traurig, extrem hilflos, extrem voller Angst…vielleicht sogar: „wie im Krieg“...aber wir sind es nicht!

Wenn wir jetzt in der Aufstellung, anhand der Stellvertreter (wie z.b. Schleich-Tiere, Playmobil Figuren, Stofftiere) dass gemeinsam sehen und erkennen:

1.) das bin nicht ich

2.) der Anteil dort ist in großer Not (meist verbinden wir uns nämlich mit dem nicht aufgearbeiteten (Kriegs- oder Gewalt-)Trauma der Mutter/Großmutter) und das ist fühlbar und sichtbar!

Oft entsteht hier schon erste Erleichterung. Weil du das dann einfach nicht bist.

3.) erkennen wir hier aber auch ganz schnell: es gibt hier sehr viel Mitgefühl, sehr viel Bindung mit dem Trauma-ich-Anteil der Mutter / Großmutter und das eigene Ich (also das eigene Ich-Bewusstsein) ist gar nicht da. Nicht sichtbar, nicht fühlbar – wie nicht existent. 

  • kennst du das vielleicht von dir?
  • wie gehts dir damit?
  • Bitte sei an der Stelle ganz achtsam mit dir, sollte es dich betreffen: es ist definitiv lösbar, aber meist mit kompetenter Unterstützung und guter, gesunder Ich-Entwicklung, aber dazu gleich mehr. 

Da zeigt sich das Symbiose-Trauma, die Verstrickung und das Problem:

  • Die Gefühle und die Not der Mutter werden gespürt, aufgenommen und sind wichtiger wie das Eigene.

  • Ja, es entsteht sogar BINDUNG darüber

Also nochmal: wir binden uns, meist als kleinste Kinder, mit so einem Trauma-Ich-Anteil der Mutter / oder auch Großmutter in ihrer Not.

Wertvoll für dich: allein das zu verstehen und zu erkennen fördert deine gesunde Ich-Entwicklung, die mir so am Herzen liegt, weil ich weiß, wie wichtig das für uns Frauen und genauso auch für Männer ist, damit wir uns gesund Entwickeln und vor allem gesunde Beziehungen leben können.

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Warum passiert so eine „Symbiose“, dass wir unser „ich“ der Mutter zur Verfügung stellen?

Ganz einfach: wir brauchen BINDUNG.

Es ist das primäre Bedürfnis zum Überleben. Ja, ohne Bindung findet kein Leben, kein Überleben statt. Es ist extrem wichtig, sonst würden wir an Übererregung vom eigenen Nervensystem, welches eben eine traumatisierte Mutter/Großmutter, (= transgenerationales Trauma) nicht regulieren kann, sterben.

Also gehen wir mit dem eigenen „ich“ (kann auch „mich“ sei, dein „fühlen“….ganz viele Möglichkeiten“) ganz weit im eigenen RAUM zurück und nehmen die Mutter darin auf. Egal, wie bös sie zu uns ist, egal, wie sehr uns das weh tut, egal, wie sehr sie uns ablehnt oder vernachlässigt, wir nehmen sie in uns auf – um Bindung und Zugehörigkeit zu haben.

Ohne Bindung würden wir sterben.

Symbiose-Trauma ist eine sehr intelligente Überlebens-Schutz-Strategie von unserer Psyche.

Damit vermischen sich Ich-Zustände, es entsteht sozusagen die Symbiose: Zwei Menschen werden symbiotisch „eins“ zu Kosten der eigenen, gesunden Identität.

Wenn Beziehungen als Folge vom Symbiose-Trauma verstrickt sind

Klar, wenn wir so aufgewachsen sind, und diesen eigenen Ich-Raum verlassen, bzw. uns ganz klein gemacht haben, erleben und erfahren wir das ständig schmerzhaft im außen:

  • In unseren Liebesbeziehungen (falls überhaupt vorhanden)
  • du bist dann ständig, viel mehr beim Anderen, es ist viel Drama / Trennung und Stress
  • und gleichzeitig fühlst du dich leer, verlassen, überfordert und einsam

aber auch: 

  • Mit unseren eigenen Kindern (die dann leider auch oft in der Symbiose landen)
  • Im Berufsalltag
  • Mit Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen,
  • Ja sogar mit Tieren
  • Mit Firmen, Vereinen, Produkten, Regierungen finden Identifikationen / Verstrickungen als Bindungs- und Eltern Ersatz statt!

All das können wir ganz achtsam in dem Prozess erkennen. So gern unterstütze ich dich dabei♥. Und je nachdem, wie viel Zeit dann noch ist, wie weit das Bewusstsein desjenigen entwickelt ist, kann man es dann erstmal achtsam so stehen lassen und in weitern Terminen auflösen, oder auch gleich einen Schritt weitergehen:

Wo ist denn nun mein eigenes Ich und wie geht es mir?

 

Es ist dann ganz pragmatisch möglich (sofern ich spüre, dass über das Erkennen in dir sich etwas ent-wickelt, verändert), den Mutter-Anteil aus dem eigenen „ich“ herauszustellen, herauszunehmen, (falls sie sogar auch Täterin war, mit massiver Ablehnung, Gewalt oder anderem, stellen wir sie auch vor die Tür, um die Energie zu beruhigen), und ein eigens „ich“ ganz achtsam neu herauszusuchen und aufzustellen.

Oft kommt dann ein kleiner, verzagter Anteil, der noch abgespalten und oft in großer Not ist.

Manchmal spüren dann meine Klientinnen / Klienten zu dem eigenen „ich“ NICHTS!

Also erstmal nichts, gar nichts. Sondern oft schauen sie immer noch nach der Mutter, die ja so traurig ist.

  • Kennst du das vielleicht auch von dir?
  • Wie geht’s dir damit?

Genau das passiert ja in den Beziehungen, wo wir so verstrickt sind: die Aufmerksamkeit liegt beim Anderen – und zwar oft zu 100%, er/sie soll uns ja das gute Gefühl liefern! So ist eine Verstrickung, Leid und Kraftverlust und vor allem: fehlende Liebe schon vorprogrammiert.

 

Dich selbst für dein kleines Ich öffnen lernen

Das ist dann ein weiterer Prozess, der manchmal noch Wochen oder Monate in der eigenen Heilungs- und Ich-Entwicklungsarbeit dauern kann: sich selbst wirklich zu sehen, zu realisieren, wie es mir ergangen ist und es zu fühlen – mich selbst als Kind mit all der Vernachlässigung, Ablehnung, Ohnmacht, Angst und Scham auszuhalten und damit auch das Trauma zu integrieren.

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Integration ist das eigentliche Lösen – Veränderung und Selbstheilung beginnt

Je mehr es dann gelingt, sich selbst zuzuwenden, dazubleiben, sich fühlend und stabil anzunehmen, auf der dualen Ebene von gleichzeitig Erwachsen und Kind, entsteht eigener:

  • Ich – Raum
  • Eigene Bindung
  • Selbstliebe
  • Selbstbewusstsein
  • Selbstwert (hier hab ich dir den Link zu einem meiner YouTube Videos angefügt, wo ich den Prozess der Selbstliebe u des Selbstwert ausführlich zeige und erkläre)
Selbstwert heilen - Jupiter im Stier

All das ist unbezahlbar wertvoll und schön, weil wir endlich frei von Abhängigkeit werden, also innerlich frei, viel mehr Lebendigkeit, Lust und Liebe entwickeln und nach und nach in all unseren Beziehungen dableiben können:

  • Und zwar im eigenen Raum!

Das eigene Ich-Bewusstsein kann sich ausdehnen und damit hat keine andere Person mehr als Bindung im Inneren Platz, bzw. wir laden dann ganz bewusst andere Menschen zu uns ein, öffnen ganz bewusst unseren Raum, aber unser eigenes Ich, der eigene IchRaum bleibt da.

Magst du ein wenig von dir erzählen –wie geht es dir mit den Erfahrungen zu Symbiosen und Verstrickungen?

Und hast du Fragen? Dann schreib mir, schreib in die Kommentare oder ruf mit für ein Info-Gespräch zu meinen Aufstellungen an.

Von Herzen, deine Sabine

Infos Anliegen Aufstellen mit Sabine

2 Kommentare

  1. Die jahrelange Begleitung mit vielen Anliegenaufstellungen, Deine achtsame und einfühlsame Begleitung und Gespräche , liebe Sabine sind eine so wertvolle Unterstützung in meiner seit 5monatigen, intensiven Begleitung meiner Mutter in ihrem Sterbeprozess. Immerwieder wird mir bewusst, dass ich ohne meine intensive Traumaarbeit mit Dir nicht in der Lage gewesen wäre diese Begleitung so erfolgreich zu tun! Aus einem erwachsenen Ich heraus zu handeln, ist mir immer mehr möglich und auch absolut notwendig um nicht! aus den symbiotischen, mir nicht guttuenden Kindanteilen heraus zu handeln. So war es mir auch möglich, meinen inneren Frieden mit meiner Mutter zu finden und sie „erwachsen “ bald gehen zu lassen. Herzlichen Dank liebe Sabine für Deine wertvolle Arbeit und Dein authentisches liebevolles und ehrliches Sein. Carolina, 58, aus dem Kaiserstuhl

    Antworten
    • Liebe Carolina,
      was für eine Freude das von dir zu lesen, ja und es auch in den gemeinsamen Terminen zu spüren:
      wie sehr du nun „erwachsen“ geworden bist / und wirst und immer mehr aus deinem eigenen Raum heraus agieren/leben/genießen kannst.
      So schön, auch wenn natürlich die Zeit mit dem Sterben deiner Mutter auch traurig ist.

      Danke dir sehr für dein Teilen hier,
      dein Sein
      und alles Liebe,
      deine Sabine

      Antworten

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