Wie kann ich Trauma lösen und integrieren lernen?

#01 Trauma verstehen | 0 Kommentare

Oft höre ich von Neukundinnen, das sie ja schon viel Schmerz in ihrem Leben gefühlt hätten und damit auch integriert. Oder sie hätten Heilungs,- Energiearbeit oder Therapie gemacht und damit sich von Trauma und Familie lösen können. Und trotzdem stehen sie noch in scheinbar unlösbaren, schmerzhaften und hilflosen Lebens- und Beziehungssituationen – die sich leider noch nicht verändert haben.

Wie dir Traumaintegration gelingen kann, versuche ich jetzt, mit hoffentlich verständlichen und einfachen Worten zu erklären. Meine Trauma- und Bindungsarbeit beruht auf den Theorien von Prof. Franz Ruppert, genauso wie die Methode der Aufstellungen mit dem Anliegen und meine eigene Heilungsarbeit. 

Was ist eigentlich ein Trauma? 

Wenn wir, z.b. als Kind einmalig oder öfter einer Situation ausgeliefert sind, die für unser Nervensystem, für unser Psyche NICHT zu verarbeiten ist, weil es uns indem Moment komplett überfordert, spaltet sich die Psyche um zu überleben. Überforderung und totaler Stress im Körper kann einhergehen mit Ohnmacht, mit Verzweiflung, mit Angst, mit Ekel oder totaler Haltlosigkeit.

Normal bräuchten wir als Kind dann einen liebevollen Erwachsenen, der unsere Gefühle empathisch fühlen und im Kontakt eine Verbindung und Halt und Zuwendung anbietet – fehlt dies, sind wir allein auf diese nicht lösbare Situation  zurückgeworfen – und Spaltung als Folge ist erstmal die Lösung.

Auch wenn wir z.b. bei Gewalt, sexuellen Missbrauch, emotionaler Überflutung NICHT FLIEHEN oder KÄMPFEN können, was ein gesunder Mechanismus wäre, dann rettet die Psyche unser Gesamtsystem indem sie sich in verschiedene Persönlichkeitsanteile aufspaltet.

Gerade Missbrauch in der eigenen  Familien mit Übergriffen emotionaler, körperlicher oder sexueller Natur erschweren es oft, ein „NEIN“ zu sagen. Das ist für ein Kind traumatisch.

Dazu gibt es verschiedene Modelle und Theorien, ich selbst habe für mich persönlich und in meiner Begleitung sehr gute Erfahrungen mit den Theorien von Franz Ruppert gemacht, begleitend dazu noch einige Andere, von denen ich lerne und es auch anwende.

Die Basis meiner Arbeit die Aufstellungsmethode mit dem Anliegensatz – um die eigene Identität zu entwickeln und Trauma Integration zu ermöglichen. Ganz starkt vereinfacht entstehen durch die Spaltung:

 

Trauma-Ich-Anteile  |  Überlebens-Ich-Anteile  | und ein gesunde-Ich-Anteil

Viel hilfreiches dazu findest du auch in den Büchern vom Franz und auch in seinen Vorträgen. Und hier auf meinem Blog :-). 

 

Überlebensanteile schützen die Spaltung in dir – für sie ist das die Lösung!

Die Überlebens-Ich-Anteile entstehen, um die Trauma-Anteile zu schützen und sie wollen auf gar keinen Fall mehr daran erinnert werden (dies ist eben genau der Schutz!). Sie sind oft auch gleichzeitig in einer Opfer- und Täterhaltung. 

Da ich selbst mehrfach traumatisiert war, kenne ich vieles aus eigenem Erleben und habe deshalb sehr viel Verständnis und Mitgefühl, wie komisch, verzweifelt und falsch es sich anfühlt. Ich weiß, wie mühsam es erstmal ist, aus all diesen Merkwürdigkeiten der Überlebens-Anteile herauszufinden.

Dies hat meine Heilung aus chronischen Erkrankungen, aus Depression und Ängsten ermöglicht, ist es heute meine größte Motivation und Liebe: genau diese Trauma- und Bindungsarbeit für dich im Einzelsetting und mit all meinen Texten als Unterstützung anzubieten.

 

Wie du dich selbst stärken lernst – durch Trauma-Integration:

Die Hauptarbeit in der Trauma-Integration besteht darin, liebevoll und klar, mit dir selbst in einen gesunden Kontakt zu kommen und dein Erwachsenen-ICH zu entwickeln.

Deine ganz eigene Identität!

Sehr oft leben wir hartnäckig und sehr oft auch oft erschöpfende, schmerzhafte und frustrierende Art und Weise

aus den Überlebens-Anteilen. Du kennst dann:

  • du fühlst dich selbst und deinen Körper nicht / abwechselnd mit Schmerz und Leid
  • dein ganzes Leben und deine Handlungen dienen deinem „Überleben“
  • du bist oft noch im Kampf oder „Fluchtmodus“, dies erscheint dir als normal

 

  • es gibt dann Verdrehungen, Verdrängungen, ungesunde Kompromisse, Verleugnungen in deinen Beziehungen und mit dir selbst
  • du bist eventuell sehr oft krank, erschöpft, einsam, oder abwechselnd extrem wütend und aktiv/funktionierend

Dies wirklich bei sich selbst zu erkennen – erfordert den größten Mut und die größte Weisheit: dienen doch diese Überlebens-Anteile und Muster als Schutz.

Also zu erkennen,

dass man SELBST wirklich ein Trauma erlebt hat,

zu erkennen, dass man im Moment nicht mit den eigenen, echten Gefühlen und eigenen Bedürfnissen auf gesunde Art und Weise verbunden ist:

ist ein heilsamer Schritt in die Entwicklung deines ICH-Bewusstseins 

 

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Darüber sprechen wir am Anfang ausführlich, voller Verständnis und achtsam. Du lernst:

bewusster, entspannter bei dir selbst in der Gegenwart anzukommen.

 

 

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Wie nun die Trauma-Integration gelingen kann:

Aus diesem Ankommen in der Gegenwart, aus der heilsamen Entspannung und dem Halt in deinem Körper, trauen sich mit der Zeit, die Trauma-Ich-Anteile in dir:

  • ihre Trauma-Erinnerungen dir – dem gesunden ICH in dir!! –  zu zeigen
  • mit Bildern
  • mit Gefühlen
  • mit Zusammenhängen
  • im Körper

Aus diesem Erwachsenen, mitfühlenden ICH heraus können wir unsere eigenen Trauma-Erinnerungen Schritt für Schritt integrieren.

Im Kontakt von diesem gesunden ICH zu den kindlichen Trauma-ICH-Anteilen entsteht Bindung zu dir selbst. 

Auch wenn wir dann mal über Tage Angst fühlen, aber im Erwachsenen Anteil bleiben können, und vielleicht dabei ein Bild vom inneren Kind haben, wie es zittert, wie es überfordert und verzweifelt war – fördert genau dies die Integration und Bindung in dir. 

Dein Körper entlädt sich dann manchmal sogar auch mit Zittern oder Zuckungen – um die damals erstarrten Gefühle zu lösen. Dies ist anstrengend und gleichzeitig unterstützt es deine Selbstheilung. Oft ist trotz all dem Schmerz, der dann hochkommt, auch gleichzeitig schon weiche Gefühle von Zärtlichkeit, von Feinfühligkeit, von Verbundensein, von Ankommen und Liebe möglich. Dies ist einfach ein magischer und wunderschöner Moment ♥♥.

Sobald du aber wieder in einen Überlebens-Anteil rutschen solltest, bist du wieder in der Spaltung – wo es um Vermeidung der echten Erinnerungen geht.

Und im Kontakt mit einem Überlebens-Ich-Anteil kann KEINE Trauma-Integration stattfinden.

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Deshalb ist es in dieser Entwicklungsphase von sich selbst so wichtig, sich gut, klar und liebevoll unterstützen zu lassen. Dazu gibt es bereits viele, viele Kolleginnen, die z.b. auch nach Franz Ruppert arbeiten, oder ähnlich gute Traumaberatungs- oder Therapie Ausbildungen haben. Und natürlich auch selbst diesen Prozess durchlaufen sind – nur so, glaube ich, kann man dieses Mitgefühl und auch die so notwendige Klarheit und Mut haben, diesen Prozess zu begleiten und den Raum zu halten.

Gerne bin ich bei Fragen zu deinen Anteilen in dir da, per Email oder ruf mich einfach an – ich freu mich.

 

 

Vertrauen und das Kätzchen unter der Couch

Stell dir mal ein kleines, traumatisiertes Kätzchen vor. Dieses Kätzchen hat vielleicht auch schlimmes erlebt, z.b. seine Mutter verloren oder ist geschlagen worden. Dieses Kätzchen sitzt unter der Couch und will nicht mehr raus. Es traut sich nicht. Es fühlt sich nur dort sicher, wo niemand anderer mehr hinkommt. Und trotzdem hat es so eine Angst und Sehnsucht, nach jemanden, der ihm hilft. 

Wenn du jetzt kommst -und das Kätzchen herausziehen willst (falls es dir gelingt, so weit unter die Couch zu kommen, es wird sich gut verstecken) – wird es sich sträuben und weiter Angst haben.

Wenn du allerdings lernst, geduldig, stetig, verlässlich, ruhig, präsent, liebevoll und verständnisvoll, einfach nur

empathisch da zu sein

wird das Kätzchen dich wahrnehmen. Und wenn es merkt, das du mit ihm in einen einfachen Augenkontakt gehst…wird es mit der Zeit kommen.

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Mit den Trauma-Anteilen in uns ist es ähnlich:

sie sehnen sich nach uns.

sie sehnen sich danach, von uns selbst gerettet zu werden. Verstanden und Gefühlt.

Mit der Zeit zeigen sie dann, was sie erlebt haben.

Du wirst dich wundern, mit was für einer Genauigkeit du plötzlich verstehst und fühlst,  wie es damals für dich war.

Dies ist der Moment von Integration, vom Lösen und der Moment, wo du mit dieser Haltung deine Heilung unterstützen lernst.

 

 

Bei Fragen dazu bin ich von Herzen gern da,

Sabine 

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